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Appenzeller Silvesterchlausen: Der wohl schönste und aufregendste Brauch im Appenzellerland

Waldstatt, 2024
Foto von Marco Graf

Kategorie : ,

Datum : 2024

Jedes Jahr ziehen die Appenzeller Chläuse durch die Gemeinden und verbreiten mit ihren extravaganten Kostümen und ihrem andächtigen Gesang eine magische Stimmung.

Im Appenzellerland wird das Neujahr zwei Mal gefeiert. Standardmässig am 31. Dezember wie in der ganzen Schweiz und zusätzlich am 13. Januar nach dem julianischen Kalender in Form des ‘alten Silvesters’. An diesen Daten sind jeweils die Appenzeller Silvesterchläuse unterwegs. Aber Achtung: Wenn der 31. Dezember oder 13. Januar auf einen Sonntag fällt, wird am vorangehenden Samstag geklaust. Beim neuen Silvester sind sie auch im Mittelland unterwegs, beim alten konzentrieren sie sich jedoch auf das Hinterland in der Region Urnäsch.

Schöni, wüeschti und schö-wüeschti

Dabei sind jeweils die schönen, die wüeschten und die schö-wüeschten Chläuse unterwegs. Diese unterscheiden sich durch ihre Kleidung: Während die Schönen durch raffinierte Kopfbedeckungen auffallen, die ihren bäuerlichen Alltag beschreiben, machen die Wüeschten und Schö-Wüeschten mit eher wilden und gruseligen Hauben und Masken auf sich aufmerksam.

Chläuse, Schuppel und Zäuerli

Ab den frühen Morgenstunden ziehen die Chläuse in ihrer Gruppe, genannt ‘Schuppel’, von Haus zu Haus und und singen dort jeweils ein ‘Zäuerli’. Anschliessend schütteln sie ihre Glocken und läuten so das neue Jahr ein. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser bedanken sich für das Ritual und schenken den Chläusen Glühwein, Wein, Most oder sogar Geldgeschenke. Dies Flüssigkeiten müssen jeweils durch ein Röhrli getrunken werden, da die Chläuse alle Masken tragen. Dieser Prozess findet zwei bis dreimal statt, bevor sich der Schuppel zum nächsten Haus aufmacht.

Eine Appenzellerin bedankt sich mit Glühwein bei den Chläusen für ihre Zäuerli, ca. 1985

Uralter und einzigartiger Brauch

Der Brauch des Silvesterchlausens hat eine lange Geschichte und wurde möglicherweise bereits im 17. Jahrhundert praktiziert. Der Ursprung des Brauchs ist nicht genau bekannt, aber es gibt Hinweise darauf, dass er mit dem Nikolausfest verbunden ist. Die Kläuse sind eine Art Grenzgänger zwischen christlichen Traditionen und fasnächtlichem Übermut. Die musikalische Komponente des Klausens, insbesondere das “Zauren” (Jodeln), wird als einzigartig und unvergleichlich beschrieben.

In den letzten Jahren hat das Silvesterchlausen an Popularität gewonnen und zieht Gäste und Medien aus der ganzen Welt an, die das Ereignis erleben wollen.

Appenzellerland, 2024
© Foto von Marco Graf
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